BFFS VERANSTALTUNG: ADHS im Schauspielberuf

Das Thema ADHS im Schauspielberuf stand am 02.12.2024 auf der Agenda der sehr interessante BFFS-Veranstaltung in der Lettrétage.

Die beiden Regionalpat*innen Berlin/Brandenburg  und Gastgeber*innen Jessica Rust und Daniel F. Kamen hatten neben Rosina Kaleab, Christina Tzatzaraki und Birte Baumgardt auch den Psychologen Eike Backhaus zu Gast, der selbst ADHS-Betroffener ist. Die Pannel-Teilnehmer*innen berichteten sehr offen über ihren Umgang mit der Diagnose, die Schwierigkeiten im Berufsleben, die dieser neurologische Entwicklungsstörung mit sich bringt, aber auch die Vorteile, die ADHS bietet.

 

INTERESSANTE THEMEN

Themen waren u.a. Impulsivität und deren Kontrolle, nicht auf den Punkt kommen zu können, die Schwierigkeiten bei Castings, Unpünktlichkeit (Zeitblindheit), people pleasing, over sharing, starke Energieschwankungen, das Feuerwerk im Gehirn, wenn Reize einfach zu viel werden, sich nicht richtig konzentrieren zu können, oft zu spät zu kommen, alles erst auf den letzten Drücker umzusetzen, die Schwierigkeiten, Prioritäten zu setzen, Unaufmerksamkeit, abtauchen in die eigene Welt, um nur einige zu nennen.

 

Fluch & Segen

Auch ging es um Aspekte, die nicht eindeutig positiv oder negativ sind wie z.B. ein sehr stark ausgeprägter Gerechtigkeitssinn, sich auch hyperaktiv fokussieren zu können oder das hohes Maß an Begeisterungsfähigkeit.

 

ADHS POSITIV

Auf der positiven Seite von ADHS steht zum Beispiel sehr empathisch zu sein, die schnelle Auffassungsgabe, das hohe Maß an Kreativität, sich in Dinge und Personen hinein fühlen zu können oder unter enormem Stress ein klaren Kopf zu behalten.

Das alles trifft aber nicht auf jeden oder jede im gleichen Maße zu und ist individuell sehr unterschiedlich ausgeprägt. Betroffene sollten sich auf sie ganz persönlich zugeschnittene Beratung kümmern, vor allem, wenn es um Medikation geht. Die kann in manchen Fällen hilfreich aber in anderen auch kontraproduktiv sein.

 

Was hilft beim Umgang mit ADHS?

Was ganz allgemein hilft ist ein offener Umgang mit der Diagnose, viel Sport zu machen, zu sich selbst nicht zu streng zu sein, Meditation, Atemübungen, sich Auszeiten zu gönnen, autogenes Training, Selbstliebe, …
oder auch ganz Pragmatisches, wie abends eine Liste von Dingen für den nächsten Tag aufzuschreiben, damit der Kopf für die Nacht frei ist, die Pomodoro-Methode und mehr über sich selbst zu lachen …

Was mir u.a. manchmal hilft, ist die Erinnerung an den Spruch meines Psychiaters „glaub nicht alles was du denkst“ und das 6-Minuten Tagebuch.

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